FOTOS

Nach meinem letzten Besuch in Hoheneck, während der Dreharbeiten für die Gero von Boehm Reportage „Eine Nacht im November“, habe ich neben vielen Fotos auch ein kleines Video über Hoheneck gemacht.  Zu sehen ist es hier:

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In den letzten 20 Jahren bin ich immer wieder einmal an Stollberg vorbeigefahren und habe dabei auch Fotos von Hoheneck gemacht. Dreimal – 1991, 2004 und 2008 – hatte ich zudem die Gelegenheit mit einer Gruppe von Stasi-Verfolgten bzw. einem Filmteam in das Innere des Gefängnisses zu gelangen, um möglichst viel zu dokumentieren. Hier eine kleine Auswahl meiner Fotos. Ich werde demnächst noch weitere Fotos einstellen.

Erster Besuch 1991:

verbotene Zone_1991

In der "verbotenen Zone" - hier befanden sich die Absonderungszellen

südflügel IV, Hoheneck_1991

Südflügel IV - hier befand sich meine Zelle (74)

Waschraum für 20 Frauen_1991

Typischer Waschraum im Südflügel, der von 20 (!) Frauen benutzt wurde

meine frühere Zelle

meine frühere Zelle, Süd IV, 74

konsum_1991

Kleiner Laden (Konsum) auf dem Freihof

Zweiter Besuch 2003:

Hoheneck 2003

Zellenhaus Süd

Dritter Besuch 2004:

Copyright Fotolabor Ludwig Stollberg_2004

Hoheneck aus der Luft / Copyright: Fotolabor Ludwig in Stollberg

Blick vom Pausenraum auf die Effekten_2004

Blick vom Pausenraum (= Toilette) auf die Effektenkammer

Aussenschleuse

Aussenschleuse /Zufahrt zum Zuchthaus

Arrest und Absonderungszellen

Arrest mit Absonderungszellen

Vierter Besuch 2008:

blick2 freihof

Freihof (früher gab es hier weit und breit nichts Grünes, keine Bäume etc.)

freihofbänke

Freihof / Absonderungszellen im Hintergrund

effekten_aussenbereich

Effekten / Zugang GW

betten

Nicht mehr die Originalbetten, aber so ähnlich sah es in den Zellen aus

fenster

Zellen im Südflügel

jetzt ohne hunde

Doppelt und dreifach eingemauert...

überwachungsplattform

Aufseherplattform auf dem Freihof

kellerzelle

Eine der Wasserzellen im Keller, in der Frauen gefoltert wurden

71 Responses to FOTOS

  1. Hallo,
    Dein Blog ist auch ein Stück Erinnerung für mich,durch Dich habe ich den Mut gefunden mein Leben neu zu Ordnen und habe einen Blog erstellt und damit angefangen alles Erlebte nieder zuschreiben.
    Die Bilder kenne ich aus dem Jahr 1973 ich war 16/17 Jahre,die Arrestzellen kenne ich gut sie haben sich in mein Gedächtniss eingebrand.
    mach weiter so – auch ich werde mir den Kummer von der Seele schreiben

    • hoheneck sagt:

      Liebe Isabella, danke für deinen Kommentar! Auch mir hat das Schreiben sehr geholfen alles zu verarbeiten. Ich hoffe, dass es dir ebenso hilft und wünsche dir viele Leser. Das, was so vielen unschuldigen Menschen in der DDR widerfahren ist, darf nicht in Vergessenheit geraten. Alles Gute für Dich & viele Grüße, Birgit

    • Petra sagt:

      Hallo Isabella,

      ist deine Niederschrift denn auch für andere zugänglich?

      Petra

  2. Kati Lenk sagt:

    Hallo,
    habe mir dein Video angesehen …und die Tränen rannen mir nur so über das Gesicht! Ich war von 1984 bis 1985 in Hoheneck(gerade 21 Jahre jung).Verurteilt wurde ich zu 1 1/2 Jahren und zum Glück kam dann der Freikauf nach einem Jahr!Doch auch nach all den Jahren ist noch lange nicht alles aufgearbeitet. Anfang September werde ich nach Stollberg reisen und mich meiner Vergangenheit stellen. Sollte Hoheneck für eine Besichtigung offen sein, so werde ich auch diese Gelegenheit nutzen.
    Was mich nicht umhaut- macht mich nur härter!
    Alles Gute und liebe Grüße
    Kati

    • ickedezicke sagt:

      hallo kati!!
      ich muss meinen kommentar gleich mal mit loswerden … habe auch in hohnek gesessen .. zwar etwas später wie du .. war 1994 doch die zeit habe ich heute noch nicht verkraftet.. es fällt mir heute noch schwer dies zu verkraften… sowas quält mich heute noch .. . mir stehn jetzt schon wieder tränen in den augen ..werde es nie vergessen .. ganzganz liebe grüsse und bleibt stark ihr mädls..

      • hoheneck sagt:

        Hallo, vielleicht kannst du ein bisschen näher erklären, wie deine Haftumstände 1994 – also NACH der deutschen Wiedervereinigung – in Hoheneck waren? Würde mich interessieren. Grüsse, Birgit

      • Alice sagt:

        Wie hat sich der Haftalltag sich nach der Wende in Hoheneck verändert? Wie hat man den Fall der Mauer dort erlebt?
        Ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand diese Frage beantworten könnte.

  3. Enrico sagt:

    Guten Tag,
    meine Mutter war hier 1981 für 1 1/2 – 2 Jahre bis zum Freikauf eingesperrt. Sie war politische Gefangene, da wir bei der Flucht nach West-Deutschland gefangen wurden. Sie hat leider auch die Wasserzellen und andere Folterräume in diesem Gefängnis kennengelernt. Sie hat es bis heute nicht vergessen und trägt immer noch viel Traurigkeit und Angst vor dieser Zeit mit sich. Mein Bruder und ich hatten es dahingehend weniger schlimm, wurden in ein Kinderheim gebracht aus dem meine Großmutter leider nur meinen älteren Bruder herausgeholt hat. Jeder von uns hatte seine Bürde zu tragen, aber meine Mutter die schlimmste von allen. Ich hoffe, das aus diesem Haus nicht wie gewollt ein Hotel oder ähnliches wird, es sollte ein Museum und Platz der Erinnerung an all diese Taten erinnern die das Regime der DDR den frei lebenden Menschen angetan hat.

    Liebe Grüße
    Enrico W.

    • hoheneck sagt:

      Hallo Enrico,
      danke für den Kommentar! Ich finde auch, dass aus Hoheneck eine (zumindest partielle) Gedenkstätte werden sollte. Ein Hotel oder ähnliches kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, schon gar nicht mit irgendwelchem Event-Charakter! Mal sehen, was aus Hoheneck wird. Es ist ja in privater Hand, wie Sie vielleicht wissen…
      Einen ganz herzlichen Gruß an Ihre Mutter & viele Grüße auch an Sie und ihren Bruder (schlimm, dass dieses Unrechtsregime sogar vor unschuldigen Kindern keinen Halt gemacht hat!). Birgit

  4. Hallo liebe Birgit,
    musste mal wieder auf Deine Seite,habe es nun auch geschafft über mein Leben zu schreiben,es ist ein Anfang.
    Wünsche Dir alles Gute
    Isabella

    • hoheneck sagt:

      Hallo Isabella, es freut mich sehr dies zu hören. Wenn du magst, schicke mir einen Link oder weitere Infos, dann verlinke ich deine geschriebenen Erinnerungen auch gern auf diesen Seiten hier.
      Liebe Grüße & eine schöne Adventszeit,
      Birgit

  5. Tom sagt:

    Es ist mir unerklärlich wie Erich Honecker, der ja selbst im NAZI Gefängnis sass, so ein himmelschreiendes Unrecht zulassen konnte.

  6. Renate Albrecht sagt:

    Ich wohne nun schon 56 Jahre in Stollberg. Konnte jahrelang auf das Hintergebäude des Gefängnisses blicken. Es war schon schlimm. 1986 konnte ich bei meinem ersten Besuch in Köln das Buch von Ellen Thiemann lesen und war geschockt, da wir ja nur Bruchstücke davon wussten. Leider hat sich ja bisher noch kein Investor gefunden, eine Gedenkstätte und kulturelle Nutzung wäre schon schön.Lieber Enrico, alles Gute für Ihre Mutter.Vergessen kann man so eine Zeit nie.
    Viele liebe Grüße
    Renate

    • hoheneck sagt:

      Liebe Renate, danke für deinen Kommentar und dein Interesse. Da du vor Ort bist: Sollte sich etwas mit Hoheneck tun – Gedenkstätte oder anderweitig – würde ich mich sehr freuen von dir zu hören! Herzliche Grüße, Birgit

  7. Hardy sagt:

    Hallo,
    Dank für die ganz toll gemachte Seite und besonders die Fotos!
    Ich war 1978 und 1979 jeweils ein mal für ein paar Stunden in Hoheneck… aus dem Zuchthaus Brandenburg zu „Besuch“ (=Sprecher).
    Damals schon erschien es mir weitaus düsterer und bedrückender als Brandenburg.
    Nach der Wende konnte man einige Zeit besichtigen, leider hab ich das verpasst und bin mehrfach nur außen herumgeschlichen. Gibt es irgendwie noch Besichtigungsmöglichkeiten; weißt Du da was?
    Lg Hardy

    • hoheneck sagt:

      Hallo Hardy, dankeschön für deinen Kommentar & das Lob. Für mich war es fast andersherum… Ich war 2 x mehrere Stunden zum Sprecher in Brandenburg-Görden (mein Vater war dort als Politischer inhaftiert) und ich fand dieses Zuchthaus mit den riesigen Scheinwerfern, Aufsehern und den Hunden überall mindestens genauso erschreckend, wenn nicht sogar erschreckender als Hoheneck. Zu deiner Frage: Soweit ich weiss, ist es nach wie vor möglich Hoheneck zu besichtigen. Man muss sich allerdings anmelden und kann dann eine Führung mitmachen. Freunde von mir waren letzten Oktober erst dort. Du kannst ja mal in Stollberg anrufen und nachfragen: 0371 / 4331147. Liebe Grüße, Birgit

  8. Drabek sagt:

    Wer hat Erfahrungen mit Psychotherapie im Bezug auf Haftschäden gemacht?Bei wem konnte dadurch eine chronifizierte PTBS geheilt werden.Meine Erfahrungen gebe ich gern weiter.

  9. Klaus sagt:

    Hallo.

    Ich habe bisher etliches über Strafanstalten in der damaligen DDR gelesen. Was mit inhaftierten Frauen in Hoheneck geschehen ist, ist an Grausamkeiten nicht zu überbieten. Warum wurde ihnen das angetan ? Was auch immer dazu geführt hat das man sie dorthin verbracht hat,kann niemals so schlimm gewesen sein um ihnen dieses anzutun. Für dieses „Gefängnis Hoheneck“ ist die Bezeichnung Gefängnis gelinde ausgedrückt. Hier war ein mörderisches Tun an der Tagesordnung. Eine bis aufs äußerste durchdachte Mordmaschinerie an Leib und Seele funktionierte unter dem Deckmantel der Verantwortlichen fast reibungslos.Menschen welche in Hoheneck inhaftiert waren, wurden schlimmer behandelt wie man es sich vorstellen kann. Dieses Mördergemäuer darf niemals in ein Hotel oder was auch immer, umgewandelt werden. Es muß als immerwährende Erinnerung für die Frauen welche dort verbracht waren, sowie auch für alle Frauen in der Welt für immer erhalten bleiben und als Mahnmal allen Menschen im Gedächtnis bleiben. Dieses unsagbar und unbeschreibbar geschehene Leid welches dort diesen zahllosen Frauen widerfahren ist, darf nie in Vergessenheit geraten. Ich wüßte schon mit welchen Zeitgenossen ich dieses Gemäuer aufs neue belegen würde.Davon gibt es noch Heute ungezählte !
    Und diese sitzen auch im Westen der Republik ! Sie haben nichts davon gewusst ? Sie wussten alles. Und nicht nur das was Hoheneck angeht. Honneckers Vasallen ? ! Die so bezeichneten Freikäufe sollten nur das Bild schönen. Auf beiden Seiten !

  10. Iris Eiting sagt:

    Danke für die Buchvorlesung im Canisiustift.
    Es hat mich sehr berührt und ich bin Dankbar für die Aufklärung.

    • hoheneck sagt:

      Hallo Iris, danke für das nette Feedback. Auch mich hat es sehr gefreut bei Ihnen im Canisiuskolleg zu Gast zu sein und auf so viel Interesse zu stossen. Herzliche Grüße, Birgit

  11. Regina Romeick sagt:

    Mein Gott wie mich das immer noch bewegt, nach mehr als 30 Jahren

    • hoheneck sagt:

      Unglaublich, oder? Wir werden das, was man uns & unseren Familien angetan hat, sicher nie vergessen können… Ich hoffe trotzdem, du hast diese Zeit gut verarbeitet? Wenn du dich austauschen oder reden möchtest, kannst du mir gern schreiben. Viele Grüße, Birgit

  12. Jannett sagt:

    Hallo …,
    ich war von 1991 bis 1996 in Stolle inhaftiert . So schlimm es auch für all meine Vorgängrinnen war aber “ während meiner Zeit “ wurde ich immer gut und gerecht behandelt . Ja, es waren dort noch viele Schliesser aus der DDR Zeit im Dienst aber auch diese waren immer korrekt .
    Auch in der JVA Chemnitz – Reichenhain arbeiten noch viele „alte“ .
    Ich habe dafür den berüchtigten Jugendwerkhof Torgau mit erleben müssen und DAS war die Hölle . Hoeneck war für mich dagegen ein Ort der Erholung .

    Gruß aus C.

    • hoheneck sagt:

      Hallo Jannett,
      danke für den Kommentar. Tja, du hast Hoheneck NACH der Wende erlebt, nicht zu DDR-Zeiten. Da gab es gewaltige Unterschiede – davor und danach. Hinzu kam, dass politische Gefangene von den Aufsehern bis 1989 besonders schikaniert wurden. Ich war 1990 noch mal vor Ort und habe mit Inhaftierten gesprochen. Sie haben mir bestätigt bzw. ich habe es mit eigenen Augen gesehen, dass sich allein in dem einen Jahr unendlich viel verändert hatte! Torgau kenne ich nur vom Hören/Lesen. Ich kann mir in etwa vorstellen wie entsetzlich es dort war, vor allem wenn man auch noch so jung ist!

  13. roswitha sagt:

    hallo guten tag,

    ich schaffe es nicht,das ganze hier komplett zu lesen.
    auch ich mußte 1984 1 1/2 jahre in hoheneck als „politische“ verbringen und egal wie lange man da war, wohl niemand hat dieses zuchthaus ohne schäden verlassen. ich habe genug solcher folter am eigenen leibe zu spüren bekommen. nicht nur die sadistischen methoden des personals haben die menschen zerbrochen, auch die methoden der kriminell inhaftierten, die auf engstem raum uns politische extrem schikaniert haben und beim personal dafür noch hoch angesehen waren. ein teil von uns verdrängt diese erlebnisse bis heute. auch ich habe bis vor knapp 2 jahren so gelebt, mich bis zur erschöpfung in die arbeit gestürzt, nur um keine zeit zu finden, darüber nachzudenken,was ich in so vielen albträumen erlebte. aber das war ein fehler, denn vor 2 jahren kapitullierten körper und seele. ich erkrankte von jetzt auf gleich an PTBS. ich mache seitdem eine therapie nach der anderen und nur kleine fortschritte. es wird nie mehr so sein, wie vorher und so bin ich auf dauer nicht mehr in der lage zu arbeiten und wurde mit 56 jahren nach 42 arbeitsjahren in rente geschickt.-abgespeist mit weniger geld, als ein hartz4-empfänger hat. da hilft auch die opferrente nur wenig. mir gehen noch 10 jahre rentenpunkten verloren. ich bin unschuldig in diese situation gekommen, fühle mich aber durch dieses vorgehen schuldig an meiner situation.- die bestrafung geht also bis ans lebensende weiter. kaum einer spricht von den kindern, der inhaftierten, welche auch opfer sind und oft immer widerkehrende albträume durchleben. denn so leiden meine beiden kinder auch heute noch unter dem vorgehen der stasi, als man sie einfach aus kindergarten und schule abholte und ihnen sachen erzählte, warum das jetzt so sei. man brachte sie in ein heim und sie glaubten viel monate das ihre mutter tot sei. sie litten unmenschlich unter dieser situation, weil ihnen keiner die wahrheit erzählen wollte / dufte. dazu die schlimmen erlebnisse im heim selbst machen ihnen heute noch zu schaffen. auch sie brechen bei diesem thema immer wieder zusammen, haben albträume usw. auch sie sind opfer, aber nicht anerkannt. so geht es sicher vielen kindern, deren eltern in der ddr einfach weg gesperrt wurden, weil sie nicht ins politische konzept passten. auch diese können nicht das leben genießen, wie es ohne diesen terror sicher gewesen wäre. und so bleiben wir wohl alle irgendwie auf der strecke. wie gesagt: bestraft bis ans lebensende !
    alles gute denjenigen, die das alles so diszipliniert durchhalten und die ich daher beneide.

    • hoheneck sagt:

      Liebe Roswitha,
      danke für deinen Kommentar… Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft! Und ich hoffe, die Therapie ist erfolgreich. Lass dich nicht unterkriegen!!!! Herzliche Grüße, Birgit

  14. Cornelia sagt:

    Hallo..
    mein Mann hat gerade diese Seite gefunden.Ich selbst war von Juni 84-Okt.84 dort „untergebracht“. Im März wurde ich verhaftet und kam nach Pankow in die Stasi U.Haft. Dann die Verurteilung “ IM NAMEN DES VOLKES UNTER AUSSCHLUSS DES VOLKES“ 1 Jahr 4 Monate.

    Die Melodie zu Deinem Video läßt einem die Tränen laufen.

    Es war eine schreckliche Zeit für mich und man versucht diese zu vergessen, aber es kommen immer Albträume in einem auf. Vor ca.3 Jahren haben mein Mann und ich uns die Reste von Hoheneck angesehn. Es hat mir geholfen mit meiner „Vergangenheit“ etwas klar zu kommen und meinem Mann mich zu verstehen. Er brauchte zum Glück dies nicht erleben. Ich war mit 15 Frauen in einer 15qm Zelle untergebracht. Es gab nur 3er Etagenbetten. Die Delikte waren in meiner Zelle, von Mörderinnen, Schwarzmarkt bis politisch Verurteilte. Ich würde gerne diese Zeit vergessen können, aber es wird immer ein dunkler, nichtgewollter Lebensabschnitt von mir bleiben.
    LG Conny aus Lübeck

    • hoheneck sagt:

      Liebe Conny, danke für deinen Kommentar, über den ich mich sehr gefreut habe. Ich hoffe du findest die Kraft das ganze Elend, das Hoheneck für uns alle war, zu verarbeiten. Vergessen werden wir nie, denke ich, aber wir müssen lernen irgendwie damit klarzukommen. So, dass es nicht mehr so weh tut. Mir scheint, du bist auf dem richtigen Weg… Alles Liebe & Gute für dich! Herzliche Grüße, Birgit

  15. Andrea Lindau sagt:

    Liebe Grüße an all die Frauen die unschuldig in Hoheneck waren.

    Auch ich war 1984 in Hoheneck „ESTA“, habe die Arrestzellen von innen durchleben müssen.
    Niemals werde ich diese Zeit vergessen!
    Schläge, Würgungen durch die berüchtigte „Kongolippe“ während der Arrestzeit. Wer zu meiner Zeit dort war, kann sich sicherlich an diesen Vorfall erinnern. Es ging soweit, dass ich für eine gewisse Zeit mit halbseitiger (glücklicherweise nur vorübergehender Gesichtslähmung) im Med-Punkt war.
    Viele Frauen aus der damaligen Zeit haben gegen Kongolippe Anzeige erstattet. Es kam zur Gerichtsverhandlung in Stollberg.
    Ich weiß nicht mehr genau wann, ca. Anfang der 90`er Jahren
    stand ich Kongolippe gegenüber. Hatte bis zur damaligen Zeit gedacht, Dank einer Therapie, habe ich den Zwangsaufenthalt in Hoheneck gut überstanden.
    Dem war dann doch nicht, ich erlitt einen Nervenzusammenbruch.
    Gerichtsverhandlung musste unterbrochen werden.

    Kongolippe wurde zu 55 Tagessätzen verurteilt. Wie lächerlich!!!

    Andrea Lindau

    • hoheneck sagt:

      Hallo Andrea,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Du hast völlig recht, was die Täter angeht… die wenigsten wurden zur Verantwortung gezogen oder mit nur lächerlichen Strafen belegt.
      Es ist eine Schande!
      Herzliche Grüße,
      Birgit

    • Frankreich,68680 Kembs. ,7 Rue Safran sagt:

      Hallo Andrea,war auch ESDA3 von Juni84 bis Juni 85 in Hoheneck.Du hattest damals die Haare auf der einen Seite kurz,die andere Seite lang.Ich habe Dir damals die Haare geschnitten.Als Du im Arrest Freihof hattest,haben wir Dir Strumpfhosen auf den Kohlenhaufen geworfen.Ich war in Zelle 4,aber wir bekamen mit,dass mit Dir schlimm umgegangen wird,dann warst Du weg.Ich war zum Tag der offenen Tür in Hoheneck,konnte aber nicht in meine Zelle (wegen Baufälligkeit)leider.Ich kaufte dort ein Buch und las darin von einer Andrea ,ich wusste sofort nach diesen grausamen Schilderungen,dass nur Du es sein konntest,mir kamen die Tränen .Und heute stöbere ich mal wieder in(Hoheneck)und wieder finde ich Dich und Deine Berichte.Ich hoffe es geht Dir soweit gut. Ich muss heute noch lachen,als wir uns im Speiseraum mehrmals neu anstellen müssten.Du hast Dich vor der Wachtel hingestellt und eine Bemerkung über die Puffärmel ihrer Umstandsbluse gemacht und dann haben wir das Lied (die Gedanken sind frei )gesungen,das brachte uns einen Monat Einkaufsverbot.Du warst ein ganz -starkes – junges Mädchen!!Hut ab !!! Wäre schön,was von Dir zu hören! Gruß Hannelore

  16. helga schultz sagt:

    auch ich möchte mich für die bilder und berichte von hoheneck bedanken ,,, ich war 1969 da und bin da drinnen 18 gewurden , heute bin ich 60 jahre alt und bin noch immer nicht darüber hinweg , schrecklich , nie werde ich hoheneck vergessen ,,,,, nie ,,, danke ,, euch , liebe grüße helga

  17. Jane Wolf sagt:

    ich habe hoheneck erlebt,bin 1991 entlassen wurden.habe die ungerechtigkeit durchlebt.

  18. Klaus-Peter Behle sagt:

    ich möchte hier nur kurz sagen dass ich sehr betroffen war und bin von dem was dort geschehen ist. Ich selbst bin im Westen aufgewachsen, wohlbehütet. Zum Glück!
    Ich habe vor kurzem im Fernsehen einen Dokumentarfilm über Hoheneck gesehen. Es ist unfassbar für jemanden wie mich was dort geschehen ist. Und es macht mich wütend!
    Es ist wichtig dass dieser Teil der Geschichte, unser aller Geschichte, bewahrt und weitergegeben wird. Denn nur so kann man das damals von der DDR begangene Unrecht Unvergessen machen. Es sollte all denen die noch positives in diesem System sehen aufwecken.

    Danke dass Sie uns diese Möglichkeit geben nicht zu vergessen und einen Teil unserer Geschichte zu verstehen.

  19. Marion Lange sagt:

    Liebe Leserinnen und Leser, ich fange erst vorsichtig an meine Haftzeit zu verarbeiten und suche erst jetzt gezielt nach Antworten, Berichte und Bilder. Ich war kurz vor dem Mauerfall nach 6 Monaten Stasihaft zu 3 Jahren politisch verurteilt worden und bin somit noch 4 Monate in Hoheneck gelandet. Ende November 1989 (zu lange nach dem Mauerfall) wurde ich wegen „guter Führung“ entlassen! Man musste die politischen Häftlinge erneut entsorgen. Ich hätte nie gedacht, dass mich alles so lange verfolgt und ich habe gehofft einfach alles ins Fach „vergessen“ schieben zu können. Geht nicht! Im letzten Jahr bin ich an Überarbeitung zusammen gebrochen. Immer rastlos, immer in Bewegung, nur nie Zeit zum denken haben, leider heilt das nicht. Ich habe Angst vor den Bildern im Kopf, Angst die vielen Schubfächer zu öffnen. Mein Therapeut gibt mir Mut und ist der festen Überzeugung, dass wir das zusammen verarbeiten und gut ablegen werden. Ich war nie wieder in Hoheneck zu Besuch, ich kann das einfach nicht. Vielleicht sollte ich es tun.
    Was möchte ich all denen Wünschen, die ähnliches erlebt haben? Ich weiß es nicht, denn ich habe leider noch keinen Weg gefunden. Gibt es Selbsthilfegruppen, Gespräche, oder auch Treffen ehemaliger politischer Häftlinge?
    Aber was ich heute sehr liebe und was mich aufbaut… meine Freiheit!

  20. Brigitte Kühlewind Brennenstuhl sagt:

    es ist die nacht vom 8.zum 9.mai
    tag der befreiung…gestern
    weiss ich warum,…. es gibt keine zufälle
    nie habe ich „hoheneck“eingetippt
    seit 2 jahren habe ich einen computer
    ich weiss nicht einmal die nr.meiner zelle,sie war gegenüber des
    „konsums“,zum innenhof,ohne baum und ohne grün
    als ich in italien lebte’87 habe ich eine gouache gemalt von diesem
    innenhof mit einigen von uns drauf…anneliese,die ihren mann mit der hutnadel von hinten erstochen hatte,weil er ihre gemeinsame
    tochter vögelte,kerstin,die ihre kinder verhungern-und erfrieren lassen hatte wegen ihrer liebe zu einem ungarischen mann,
    regina,dei ihren mann erschlug,weil ihre relation mit ihrem vater
    ans licht kommen könnte,pötschi,die die blumenfrau erschlug wegen geld,maria,die ihre mutter getötet hatte,fuchsi,die wie ich
    „politisch“war..
    wir hatten diese schweren,dunklen mäntel an,es war winter,
    ich kam im januar,hatte meine knöpfe mit rotem faden angenäht
    von planet II ,kerstin hatte sich in den handballen genäht
    und kein aas kam,sie schrie und schrie vor schmerz
    und diese 2 klos für 20 frauen
    und die 6 waschbecken mit den dreckwäscheeimern darunter
    und die klauereien…..
    wer gut arbeitete bekam eventuell eine prämie….
    unterspitzenwäsche……
    tja,und nach der spätschicht kamen wir in die zelle und nichts,
    nichts mehr war auf seinem platz
    betten leer,schränke leer,alles auf dem fussboden verteilt,
    private wäsche,zigarettenhülsen,fotos(sowiso sehr rare)
    auf cremedosen mit dem absatz gedreht,
    es war sowas von eklig
    und wir,wir waren müde,wirklich müde
    ich weiss nicht mehr,ob es erlaubt war ordnung zu machen
    mit licht oder nicht.
    meine gouache von hoheneck ist in die schweiz verkauft und ich,ich hocke im wald in frankreich schon seit 21 jahren
    ich möchte dir danke sagen für die fotos und das video und
    ich werde mein kapitel „hoheneck“ jetzt mal WIRKLICH
    angehen,nicht nur in themen in ausstellungen.
    alles liebe
    brigitte

    • Carmen Schönicke sagt:

      Brigitte—ich fasse es nicht-da bist du ja wieder. Unser Kontakt war seit 1987 immer wieder unterbrochen und ehrlich, ich habe schon länger einen Computer-ich habe immer mal wieder nach dir geschaut.Habe deine Bilder gesehen und Ausstellungstermine. Niemals eine Kontaktadresse-oft habe ich von dir gesprochen. Ich bin öfter umgezogen und heute bin ich bei der Arbeit-frag nicht warum-auf diese Seite gekommen. Ich würde mich so sehr freuen, wenn wir nochmal in Kontakt kämen.Für den Fall, dass du hier reinschaust: cschoenicke@yahoo.de—-Liebe Grüße Fuchsi (Carmen)

      • Brigitte Kühlewind Brennenstuhl sagt:

        weiss der kuchuck wo mein kommentar geblieben ist
        ich hatte was langes,schönes geschrieben……
        Danke,Danke,dass es diesen blog gibt
        Fuchsi,meine liebe ich schreibe dir SOFORT…!
        brigitte

      • hoheneck sagt:

        Hallo Brigitte, ich hoffe, es lag nicht an dieser Seite, dass dein Kommentar verschwunden ist? Hier ist jedenfalls nichts angekommen… Viele Grüße, Birgit

  21. Sarah sagt:

    Halli Hallo
    Wenn ich als kleines Kind fürher öfters mit dem Auto durch Stollberg fuhr, fragte ich meine Eltern immer wieder was das denn für eine schöne Burg auf dem Hügel da wäre und ob wir diese denn nichtmal besuchen könnten..Meine Eltern schwiegen und sagten nichts..Bis heute wusste ich nix was das für eine *Burg* war.
    In der Schule hieß es vor einer Woche, dass wir eine Exkursion ins Frauengefängsnis Hoheneck machen..Als wir heut dort ankamen hatte ich eine Antwort auf meines Rätzels Lösung. Ein älterer Herr führte uns durch das Gelände und erzählte uns von dem Grauen von damals..Groß kann ich hier nicht mitreden, da ich selbst erst 95’er BJ bin, aber nach dem was ich heute alles gehört habe finde ich es einfach nur Krass..Mir ist schon klar, dass man in einem Gefängnis nicht im Luxus lebt, aber das was wir dort sahen und hörten lies mir einen Schauer über den Rücken laufen ._. Die Frauen von damals taten mir so Leid(auch wenn nicht alle unschuldig waren, wie uns erzählt wurde).Die Wasserkammer fand ich, nach des Herrn Erzählungen, am schlimmsten!?
    Ich wünsche trotz alledem allen Frauen die in Hoheneck einsaßen noch ein weiteres, sorgenfreies Leben.
    Liebe Grüße Sarah

  22. Kerstin B. sagt:

    Hallo,
    durch Zufall bin ich auf

    ich war von Jänner 1983 bis Oktober 1985 in Hoheneck wegen Verbrechen gem. § 213 inhaftiert. Viele, viele Jahre habe ich es einfach verdrängt. Nur die monatliche „Opferrente“ i. H. v. EUR 250 erinnert mich manchmal noch an diese Zeit. Nun sehe ich diese Fotos und mir ist ganz komisch geworden, ich hatte auf einmal wieder diesen merkwürdigen Geruch in der Nase. Beim Anblick der Bänke auf dem Hof kamen mir fast die Tränen. Wie hoft hatte ich dort gesessen, aus meiner blauen Plastiktasse einen BOHNENkaffee aus dem Konsum getrunken und immer wieder daran gedacht, wie UNENDLICH lang ich noch zu „sitzen“ habe. Den Kaffeesatz habe ich aufgehoben, der wurde noch einige male mit Muckefuck übergossen, um etwas Geschmack zu erhalten. Die meißte Zeit war ich im Verwahrraum 68 eingepfercht, wurde gegen Ende dann in ein anderes Kommando verlegt und habe bis zum Umfallen Bettwäsche nähen müssen. Einer unserer „Bridscher“ war Ines, sie hatte lebenslänglich. An Namen kann ich mich kaum noch erinnern. „Nonne“ ist mir noch ein Begriff, sie war bei mir im Kommando. An eine Anne erinnere ich mich noch, ich glaube, sie war Ärztin, dass weiss ich nicht mehr so genau. Ach ja und eine Iris Jühlich fallt mir da noch ein. Sie sehe ich noch genau vor mir. Die Arme verlor fast alle ihre Haare dort.
    Der tägliche Gang durch das enge Wendeltreppenhaus in den Speiseraum, von dort hoch zur Arbeit, dann Freihof, zurück über diese enge Treppe in den Verwahrraum, tagein, tagaus ….
    Auch das „Vergnügen“ von 4 Wochen Einzelarrest wegen Arbeitsverweigerung wurde mir zuteil. In schlimmer Erinnerung ist mir auch eine Wachtel geblieben, die man „Kongolippe“ oder auch „Liftboy“ nannte.
    Ach Mädels, 27 Jahre sind seither vergangen, nun sehe ich diese Fotos, und ein Film läuft vor meinem Auge ab, als wäre es erst gestern gewesen.Ganz schwer ist mir ums Herz geworden.

    • hoheneck sagt:

      Hallo Kerstin, herzlich willkommen auf meinem Blog! Wenn du reden willst, Fragen hast oder Ehemalige suchst, kannst du dich gern hier „verewigen“… alles Gute für dich & LG, Birgit

  23. franka sagt:

    hallo hoheneck. Jahre versuche ich hoheneck verdrängen zu können, Ich suche eine Heike Schuster aus der Zeit von 1979-81 dort auf Planet// einiges haben wir bereits erfahren, leider nichts, was uns sagt, wo sich sich heute aufhalten könnte. Ich habe kontakt seid 30 Jahren mit karla Fischer und würde gern mehr , viel mehr erfahren. Was ist aus den vielen Frauen geworden? Wie ich sehe, sind sehr viele in der selben Situation wie ich, das alles nicht vergessen oder verdrängen zu können. Leider sind auch viele namen untergegangen, Aber Christine Fischer werde ich wohl nicht vergessen, ebenso wie einige Namen die mir noch so ins Gedächtnis kommen.Auch einer Leutnant Wetzel würde ich gern ins Gesicht schauen, die Post unterschlagen hat und ganz bewusst Provozierte um Ärger zu schüren..
    Nein, man vergisst nie

    FRANKA PLESS

  24. Brigitte Kühlewind Brennenstuhl sagt:

    Birgit,dankesehr!!!
    gestern war mein geburtstag
    ich bekam ein lebendiges geschenk
    Carmen(fuchsi) ist gekommen aus deutschland
    wir haben uns wiedergefunden weil es deinen blog gibt
    es ist so wunderbar
    so,so schön !
    herzliche grüsse von Brigitte

    • hoheneck sagt:

      Liebe Brigitte, das freut mich sehr! Wirklich ein schönes Geschenk… 🙂 Nachträglich auch noch alles Liebe & Gute zum Geburtstag!

  25. sabine drewitz sagt:

    ich weiss nicht so genau, wie oft ich diese seite schon besucht habe…..
    ich kämpfe immer wieder gegen meine tränen, die ich dann doch nicht unterdrücken kann.
    dieses hoheneck steckt mir seit 1972 in den gedanken -in den gefühlen -in meinem ganzen sein. ich werde es einfach nicht los.
    4 jahre hab ich da verbracht und es war die hölle.
    nach der inhaftierung -bei der stasi in pankow- die einzelhaft und die alten uniformen, die wir da tragen mussten, die alte unterwäsche- mir kommt heute noch der ekel-die ständige nächtliche beobachtung durch männer-du kannst nicht schlafen,weil immer wieder das licht angeht-dann der transport durch mehrere gefängnisse – hoheneck – eine zelle für ca. 20 jugendliche
    die meisten kriminelle-und arbeiten bis zur erschöpfung-bettwäsche nähen(schaffst du die norm nicht, gibt es keinen einkauf) oder motoren wickeln-essen das manchmal so aus der küche stinkt, dass man schon im voraus zum klo rennt-der geruch-manche waschen sich einfach nicht-dann wirst du 18 und wirst verlegt- zu den ,,erwachsenen,,14 personen in einer zelle-die betten dicht an dicht
    und wieder ackern- bis zum knastkoller-einzelhaft weil du dich gegen eine vergewaltigung gewehrt hast-man wird einzelgänger-du bist eine politische und abfall-du hast zahnschmerzen-willst nicht-gibt ne maulsperre, die sie dir reinzwingen-bohrung bis auf den nerv und du vor schmerz ohnmächtig wirst-bist ja bloß ne politische
    man redet nicht mehr- viele jahre danach auch nicht-man muss es erst wieder lernen-du musst versuchen dich draußen wieder zu integrieren-ohne hilfe der familie- du hast berlin verbot-
    stehst unter ständiger beobachtung- du fühlst die blicke-
    bis zur wende
    ich wünsche keinem meine träume

  26. Marion Lange sagt:

    Hallo Sabine, ich war auch in Hoheneck, aber erst 89 bis zum Mauerfall. Immer wenn ein Blog im Postfach ist, kommen die Gedanken und Erinnerungen. Die wirst du nie vergessen, aber denke immer an eines: Du hast das alles überstanden! Die haben uns nicht klein bekommen. Es war eine schreckliche Zeit und manchmal macht mir das auch sehr zu schaffen. Dunkle Räume, enge Zimmer, graue Umgebung….. ist nix für mich, da bekomme ich Depressionen. Ich habe erst vor einem Jahr angefangen mich aktiv mit dieser Zeit auseinander zu setzen. Ob es gut ist? Ich kann das gar nicht beantworten.
    Genieße das HIER und HEUTE und lebe nicht im gestern. Das hilft mir manchmal los zu lassen.
    Alles Gute für dich und auch für die vielen Frauen die dort waren!
    Marion Lange
    Inhaftiert in Hoheneck zum Glück nur die letzten 4 Monate vor dem Mauerfall

    • hoheneck sagt:

      Hallo Marion,
      wir kennen uns, oder? Du warst auf Planet?? Ich hoffe, es geht dir gut… Schön, dass du auf meinem Blog vorbeigeschaut hast. Viele Grüße, Birgit

  27. Jasmine Nagy sagt:

    Hoheneck war schrecklich,nun weiß ich warum meine Mutter immer so Abwesend war ,sie wurde mit 21 Jahren dort eingesperrt und ich war schon geboren mit 1 Jahr und 9 Monaten hatte ich ,das Glück ,das ich unterkam bei meiner Großmutter Meine Mutter wurde 1958 bis Ende 1961 in Hoheneck inhaftiert und meine Schwester wurde in Hoheneck geboren obwohl auf der Geburtsurkunde was anderes steht.Ich habe mir die Stasiakte von meiner Mutter geben lassen ,mitunter gibt es dazu auch die Gerichtsakte und insgesamt verbüßte meine Mutter in Hoheneck 3 Jahre und verurteilt zu 4 Jahren und…Es muß schrecklich gewesen sein ,un -Menschlich ,Sie mußte dort Zwangsarbeit leisten als Stepperin und Näherin und wegen guter Führung wurde ihr 1 Jahr erlassen.Mein Lebensweg war auch steinig und uneben ,habe mich dem Regime und der Diktatur in der ehem.DDR nie gebeugt und habe alle Einrichtungen hinter mir ,mitunter 183 Tage Torgau, und wegen Arbeitsverweigerung 2 Jahre Leipzig wegen 3 Wochen nicht arbeiten,bin jetzt 2 Mal rehabilitiert und froh das der Mauerfall kam ,das war meine letzte Rettung.Könnte mein ganzes beschissenes Leben schreiben ,wäre aber zu lang.Hätte gerne mal eine Information ,wie ich an die Akten von Hoheneck von meiner Mutter komme .wenn es die Akten noch gibt.Mit freundlichen Grüßen Jasmine aus Erfurt

  28. peggy kressmer sagt:

    Hallo,ich bin traurig wenn ich das alles so lese,aber ich suche eine freundin die in hoheneck war,ihr name kerdtin näser.kann mir jemand helfen sie zu finden.

  29. Thomas Kühlmann sagt:

    Hallo, auch ich bin erschüttert, wenn ich das hier alles so lese. Meine Mutter war 83-84 dort als Politische eingesperrt. Sie hat nie darüber gesprochen aber die Fröhlichkeit war nicht wie vorher. Sie wurde in dieser Zeit sehr krank und hat die körperlichen und seelischen Schwierigkeiten bis zu ihrem Tode nie überwunden. Ich würde dies als Gedänkstätte sehr gern besuchen, wobei ich nicht weiß, ob ich das überhaupt sehen kann. Mein Vater saß zu der Zeit in Bautzen und wir Kinder mussten ins Heim. Gegen diese Geschichte im Knast, war unser Leben wie Kindergarten. Mich nimmt das noch heute ziemlich mit. Danke für diese Homepage….

    • hoheneck sagt:

      Danke für den Kommentar, Herr Kühlmann. Soweit ich weiss, kann man Hoheneck noch besichtigen. Es gibt auch Führungen, allerdings nur mit Voranmeldung. Ihnen alles Gute & viele Grüße

  30. Bianca sagt:

    Auch ich war vor fast 2 Jahren in Hoheneck zu einer Führung im ehemaligem Frauenknast der DDR. Und ich muß sagen es hat mich nicht nur schokiert was die Frauen in der ehemaligen DDR dort durch gemacht haben mußten. Ich war sprachlos, war tage später noch völlig durch den Wind, von den Eindrücken die ich dort bekam.
    Und das auch nur weil ich so manche Reaktionen und Verhaltensweißen meiner Mutti besser verstehen wollte.
    Denn auch sie war dort inhaftiert, ca. 1 Jahr lang. Sie hat noch heute teilweiße mit dem erlebten und Erfahrungen zu kämpfen.
    So kann sie bis heute,z.B. immer noch keine Gefühle zeigen, was für mich und meinen Bruder sehr schwer ist. Und meine Kinder können das manchmal eben auch nicht immer verstehen. Die fragen dann oft „Mama warum freut die Oma sich denn nicht?“
    Für mich ist es dann sehr schwer die richtigen Worte zu finden.

    Und wenn wir mal über die Vergangenheit sprechen, dann reagiert sie teilweiße sehr emotional und manchmal auch sehr in sich gekehrt. Zumahl sie damals (1973) meine große Schwester in Stollberg zur Welt brachte und gezwungen wurde bzw. „reingelegt“ wurde und meine große Schwester Carmen zur Adoption frei geben mußte.
    Da, so wie meine Mutti mal erzählt hat, ihr gesagt wurde, daß Carmen kurz nach der Geburt wohl verstorben sei. Damals gab es auch keinen Totenschein, was heutzutage ja normal ist.
    Nach einigen Jahren hat sie dann erfahren das sie damals Carmen zur Adoption freigab.
    Das breut sie heute noch. Sie hatte auch versucht Carmen wieder zu finden aber sie bekam leider keine Auskunft.
    Ich habe es dann versucht über das Jugendamt in Stollberg und auch eine Antwort bekommen. Leider möchte Carmen keinen Kontakt, da sie wohl probleme hat neue Menschen in ihr Leben zu lassen. Dabei würde ich mich, mit meinem Bruder zusammen, sehr freuen Carmen einmal kennen zu lernen.

    Mit lieben Grüßen
    Bianca

  31. schulze,m sagt:

    hallo, ich war zwar nicht im frauenknast ,doch habe ich in der zeit anfang sommer 1972-sommer 1975 unwahrscheinlich schlimme zeiten gehabt, meine mutter wollte mit uns die ddr verlassen,(über die damalige cssr ) wir ,das waren meine 2 brüder ,meine schwester und ich, wir mußten ins heim,(wurden getrennt,die jungs zusammen und meine schwester und ich auch zusammen)unsere mutter kam für 2,5 jahre nach hoheneck.für mich war es die schlimmste zeit die meine kleine kinderseele so stark schädigte das ich bis heute darunter leide…………..( starke verlustängste, depressionen, panik und angstzustände )

    • hoheneck sagt:

      Das tut mir sehr leid! Wie mit unschuldigen Kindern damals umgegangen wurde, zeigt sehr deutlich die verbrecherische Natur dieses Staates, finde ich.

      • Bianca sagt:

        Das ist schon sehr traurig alles, aber ich finde auch heute ist es teilweiße zwar etwas besser aber wirklich auch nicht. Heute heißt es wir haben `Meinungsfreiheit`und was passiert wenn man seine Meinung laut sagt und diese manchen Leuten nicht gefällt? Man steht vor Gericht. Nur damals war es noch schlimmer, damals wurde man gleich quasi fast von der Straße weggefangen und gleich èingesperrt´. Und den Kindern wurde quasi einen vom Pferd erzählt.

  32. Gudjere sagt:

    Ich war 5 Jahre in Hohen-Eck…und euch Politischen möchte ich nur sagen…ich hatte den Paragraphen 112..und auch ich bin ein Mensch…!Immer wird abfällig über die 112er geredet ,Niemand kennt die traurigen Geschichten dahinter!Auch mich holt Alles ein,und ich muß gestehen,es wird immer Schlimmer.Ich lebe alleine,kann seit 20 Jahren nicht mehr arbeiten und hab keine Freunde.Ich bin gestraft genug,wie ich finde…und den Verlust den ich erleide…ist mit Worten gar nicht zu definieren!Hohen Eck war sicher schlimm…doch schlimmer für mich war,das ich mein Leben bestimmt habe…mit nur falschen Entscheidungen,das ich zu jung war,und niemals Hilfe erfahren habe.!Der Stab ist schnell gebrochen über einen Menschen!

    • hoheneck sagt:

      Hallo… wer redet denn abfällig bzw. bricht den Stab über Sie? Ich weiss noch nicht einmal was der §112 bedeutet. Bitte um Aufklärung.

  33. Gudjere sagt:

    Paragraph 112 war Mord zu DDR Zeiten.

  34. Marina Opitz sagt:

    Ich habe vor ein paar Jahren eine Führung in Hoheneck mit gemacht.Ich kann mich noch genau erinnern,als wir vor dem Eingang standen,und sich dort „Erwachsene!(eine Gruppe von6Leuten)lustig machten,so nach dem Motto“Hah jetzt geht’s in den Knast,wenn Du nicht artig bist,wirst Du gleich mit eingesperrt“.Als ich das hörte,bin ich fast nicht mehr darüber geworden,und habe denen gesagt,das dies wirklich kein Ort ist,über dem man sich lustig macht.Und als die Führung dann zu Ende war,waren auch Sie,bzw.wir, muxmäuschen still.Ich muß sagen,daß mich diese Führung sehr mitgenommen hat,auch wärend dessen hatte ich mit mir zu kämpfen. Was haben Sie alle durch machen müssen.Mir fehlen fast die Worte.Ich wohne gleich um die Ecke,in Annaberg,aber damals hat man nichts erfahren,wie unbeschreiblich schlimm es in Hoheneck war.Ich bin gerade mit dem Buch von Ellen Thiemann „Wo sind die Toten von Hoheneck“fertig ,und das nicht ohne Regung.Ich wünsche ihnen Allen viel Kraft mit den schrecklichen Gräueltaten,die Ihnen angetan wurden,einigermaßen zurecht zu kommen.LG M.Opitz

  35. Petra sagt:

    Liebe Gudjere,

    ich verstehe Sie sehr gut. Damals und auch noch heute wird in „Gute Verbrecher“ und „schlechte Verbrecher“ unterteilt. Jeder, der die DDR auf illegalem Wege verlassen wollte wußte doch auch was passiert, wenn es nicht klappt. Aber das hat auf dem Papier einen politischen Hintergrund und sieht überall besser aus. Manchmal könnte man glauben, es gab nur eine paar „richtige Verbrecher“.
    Man möge mich bitte nicht falsch verstehen, natürlich ist es den politischen Gefangenen in der DDR mindestens genau so schlecht gegangen wie den anderen Gefangenen aber von den “ schlechten Verbrechern“ gab es auch sehr viele, die Ihr „Verbrechen“ nicht mit Vorsatz begangen haben. Meine Mutter war Gott lob nur einen Monat in Hoheneck und hat mir dann bestätigt, daß sie es wohl nicht überstanden hätte, wenn sie ihre gesamte Haftzeit dort hätte verbringen müssen.

  36. Heidemarie sagt:

    Hallo Birgit! Bin heute zum ersten mal in deinem Block. Ich war voriges Jahr bei Elke in Koblenz. Hier nur einmal schnell einen schönen Gruß aus Münchberg

  37. Brigitte Ziegeldorf sagt:

    Hallo Birgit
    Ich war von 1988-1989 in Hoheneck . Nach einiger Zeit ist diese Sache wieder allgegenwertig. Alles ist wieder da….würde mich freuen von Dir zu hören. Mir fehlen Meldungen von Leuten die mit uns in der Zeit da waren….haben sie vergessen??????

  38. Bressel Birgit sagt:

    ich lernte Hoheneck als jugendliche inhaftierte kennen egal welche Berichte ich lese von uns Jugendlichen in Hoheneck ist nichts zu lesen es war schrecklich ich war 21 tage im Keller und das nicht nur einmal sind wir es nicht auch wert das man über uns berichtet ich bin rehabilitiert worden aber das macht das unrecht nicht gut und es wird auch nicht besser wen man uns völlig vergisst den wir waren auch in Hoheneck und ich glaube darüber sollte man nun endlich berichten

    • petra0654 sagt:

      Hallo, Birgit – von Jugendlichen in Hoheneck hörte ich vor einem Jahr zum ersten Mal. Mir sind auch in der Haftanstalt (1980 bis 1981) niemals welche begegnet, da man außerhalb des eigenen Kommandos so gut wie keinen Kontakt pflegen konnte.

  39. petra0654 sagt:

    Ich besichtigte am 1. April 2016 gemeinsam mit meinem Mann das Zuchthausgelände. Leider konnten wir weder meine Zelle noch den Arbeitssaal im Dach (ich nähte Esda-Strumpfhosen) noch den „Speise“raum sehen. Das Betrachten der Fotos und Räume in Hoheneck macht mir keine Probleme, doch Schicksale zu lesen oder gar ein Video anzuschauen halte ich nervlich nicht ab. Dann ist der komplette Schrecken von damals sofort wieder gegenwärtig.

    Über meine Zeit in Hoheneck gibt es ein Interview, das sich die Besucher des Museums anschauen/anhören können.

  40. Angelika 1955 sagt:

    Hallo, hat jemand ’73 in Hoheneck gesessen? Ich heiße Angelika Wenzel (geb. Krebs).

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