Erlebniswelt für Kinder

27. August 2013

Laut Umfrage in der SuperILLU (Nr. 35/2013) lehnen 70% der Befragten es ab, dass in das ehemalige Frauenzuchthaus Hoheneck in Stollberg eine Erlebniswelt für Kinder Einzug halten soll:

UmfragezuHoheneckSuper-Illu35 2013

Was halten Sie von den Plänen?


DDR-Frauengefängnis Schloss Hoheneck wird saniert

15. August 2013

Das ehemalige Gefängnis Hoheneck in Stollberg im Erzgebirge steht für unmenschliche DDR-Frauenhaft. Künftig sollen dort Kinder in einer Erlebniswelt etwas über physikalisch-technische Vorgänge lernen.

Stollberg. Das ehemalige DDR-Frauengefängnis Hoheneck in Stollberg im Erzgebirge wird saniert. Zunächst werde im Herbst für rund 800.000 Euro die Dachkonstruktion über dem Zellenflügel erneuert, sagte ein Sprecher der Verwaltung am Dienstag. Die Kosten dafür übernehme das Land. In dem Gebäudekomplex neben einer später geplanten Haft-Gedenkstätte solle zunächst die interaktive Lern- und Erlebniswelt „Phänomenia“ untergebracht werden, sagte er und bestätigte damit Medienberichte zu der Entscheidung des Stadtrats.

Die Arbeiten dafür sollen ebenfalls im Herbst beginnen, sofern die vom Land zugesagten rund 3,7 Millionen Euro Fördermittel bis dahin fließen. Die Stadt steuere zu dem Projekt 933.000 Euro bei. Die Gestaltung des Komplexes einschließlich Gedenkstätte wird mit rund 5,7 Millionen Euro veranschlagt.

Das Gefängnis Hoheneck im Erzgebirge gilt als Synonym für eine DDR-Frauenhaft unter unmenschlichen Bedingungen. Das Gefängnis war 2001 geschlossen worden und wurde 2003 an die Artemis GmbH in Chemnitz verkauft, die daraus ein Hotel mit mehreren Restaurants machen wollte. Opferverbände waren empört, dass dort als Attraktion unter anderem auch Übernachtungen in den Haftzellen angeboten werden sollten. Daraufhin hatte der Investor von seinen Plänen wieder Abstand genommen. 2011 hatte der damalige Bundespräsident Christian Wulff das ehemalige Gefängnis besucht und angemahnt, dass an dem Ort würdiges Gedenken möglich sein müsse.

Die Stadt hatte die Anlage daraufhin erst im vergangenen Juli für 160.000 Euro von der Artmis wieder erworben. Allerdings hatte sie sich für den Fall, dass die erhofften Fördermittel bis Mai kommenden Jahres ausblieben, ein Rücktrittsrecht gesichert. (dpa)

Quelle: Sächsische Zeitung, 13.8. 2013


„Der dunkle Ort“ – Ausstellung demnächst in Pforzheim

6. August 2013

Ab dem 25. September 2013 wird die Ausstellung „Der dunkle Ort“ in Pforzheim zu sehen sein.  Die Ausstellung beleuchtet die Zustände im Frauenzuchthaus Hoheneck und zeigt anhand von 25 unterschiedlichen Lebensgeschichten exemplarisch, wie es Frauen in diesem Gefängnis ergangen ist. 25 ehemalige, aus politischen Gründen Inhaftierte haben sich dem Fotografen Dirk von Nayhauß und der Autorin Maggie Riepl anvertraut, die zum Thema auch ein Buch („Der dunkle Ort“) veröffentlicht haben.

Alle Interessenten & ehemaligen Hoheneckerinnen sind herzlich eingeladen!

Organsiert wird die Ausstellung von der Stiftung ‚Lernort Demokratie – das DDR-Museum Pforzheim‘. Frau Kipfer, die Vorstandsvorsitzende des Stiftungsbeirates hat diese Ausstellung nach Pforzheim geholt.
Weitere Informationen hier:
Flyer S. 1
Flyer S. 2

Weg für Gedenkstätte Hoheneck ist frei

24. Juli 2013

Stollberg. Der Weg für eine Gedenkstätte im ehemaligen DDR-Frauengefängnis Hoheneck in Stollberg im Erzgebirge ist frei. Die Stadt habe die Anlage für 160.000 Euro von der Chemnitzer Artmis GmbH gekauft, sagte ein Sprecher der Verwaltung am Montag und bestätigte eine Mitteilung des Fördervereins Hoheneck. Allerdings gebe es für den Fall, dass die erhofften Fördermittel für das Projekt ausblieben, bis Mai kommenden Jahres eine Rücktrittsklausel. Dem Sprecher zufolge soll in dem Gebäudekomplex neben der Gedenkstätte die interaktive Lern- und Erlebniswelt „Phänomenia“ untergebracht werden.

 

Das Gefängnis Hoheneck im Erzgebirge gilt als Synonym für DDR-Frauenhaft unter unmenschlichen Bedingungen. Viele Gefangene saßen aus politischen Gründen ein. 1974 war die Anstalt mit 1.612 Insassen belegt, die höchste je ermittelte Zahl, ein Drittel mehr als zugelassen. Das Gefängnis war 2001 geschlossen worden und wurde 2003 an die Artemis GmbH verkauft, die daraus ein Hotel mit mehreren Restaurants machen wollte. Opferverbände waren empört, dass dort als Attraktion unter anderem auch Übernachtungen in den Haftzellen angeboten werden sollten. Daraufhin hatte der Investor von seinen Plänen wieder Abstand genommen. 2011 hatte der damalige Bundespräsident Christian Wulff das ehemalige Gefängnis besucht und angemahnt, dass an dem Ort würdiges Gedenken möglich sein müsse. (dpa)

Quelle: SZ Online, 22. Juli 2013


Die Frauen von Hoheneck

21. April 2013
In Görslow wird bis zum 27. Mai 2013 die Ausstellung „Das Frauengefängnis Hoheneck“ gezeigt.
Von Anfang der 1950er Jahre bis 1989 waren dort rund 8.000 Frauen aus politischen Gründen in Haft. Über ihr Schicksal berichteten Augenzeuginnen aus Hoheneck bei einer Veranstaltung der BStU-Außenstelle Schwerin.

Protest gegen Lesung in Leipzig

14. März 2013

Im Vorfeld einer Lesung von Jana Döhring und Ilko-Sascha Kowalczuk  am 15. März in Leipzig (ab 20 Uhr in der Gedenkstätte Museum in der Runden Ecke, Dittrichring 24) kam es in letzter Zeit zu Protesten ehemaliger politischer Gefangener. Worum geht es? Frau Döhring, „Stasiratte“ nach eigenem Bekunden, hat ein Buch mit dem Titel „Stasiratte“ über ihre IM-Tätigkeit veröffentlicht und wird es anlässlich der Leipziger Buchmesse vorstellen. Dass dies in den Räumen der Gedenkstätte „Museum in der Runden Ecke“ geschieht, ist sehr umstritten, bietet es Tätern doch damit unverständlicherweise eine Plattform, um im Selbstmitleid zu schwelgen und ihr Buch zu promoten. Dies wird u.a. vom Frauenkreis der Hoheneckerinnen ausdrücklich abgelehnt. In einem offenen Brief  an das Staatsministrium für Kultur und Medien wird der Protest näher erläutert. Wer sich den Unterzeichnern anschliessen will, kann dies gern tun.                            [bs, 14.03.2013]

Brief hier: Protest


Wo sind die Toten von Hoheneck? – Neues Buch von Ellen Thiemann

10. Februar 2013

„Ihr Delikt kommt gleich nach Massenmord“, nahm man Ellen Thiemann im Gefängnis in Empfang. Verurteilt worden war sie für versuchte Republikflucht. Zwei Jahre lang ging  sie durch die Hölle von Hoheneck. Sie erlebte mit, wie verzweifelte Strafgefangene  Suizid begingen, und ertrug selbst grausame Folterungen. Sie schildert, wie Müttern die Kinder durch Zwangsadoptionen entrissen und Inhaftierte durch verordneten Missbrauch von Psychopharmaka ruhiggestellt wurden. Noch nach dem Mauerfall erlitten einstige Gefangene Repressionen durch die Stasi, deren Funktionäre bis heute wichtige Positionen in unserer Gesellschaft bekleiden und aus Selbstschutz die Opfer von früher angreifen. Die Journalistin hört nicht auf, die Verbrechen der DDR-Diktatur anzuprangern.

Quelle: Herbig Verlag


Gedenkveranstaltung in Stollberg

6. Februar 2013

Pressemitteilung des Fördervereins Gedenkstätte Stollberg- Frauenhaftanstalt Hoheneck e.V.

Am 16.02.2013 findet die erste Gedenkveranstaltung des Fördervereins statt. Sie wird gemeinsam mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur veranstaltet.

Es handelt sich um eine Gedenkveranstaltung an die 1119 Frauen und 30 Kleinkinder, welche am 17.02.1950 aus dem ehemaligen Sonderlager der Sowjetischen Militäradministration ( SMAD )  Sachsenhausen nach Stollberg transportiert wurden.
Dieses ehemalige KZ wurde von der SMAD als Sonderlager für vom Sowjetischen Militärtribunal ( SMT ) Verurteilte weiter genutzt. 1950 wurden die Frauen an die DDR-Justiz übergeben. Damit begann in der DDR-Geschichte die Verwendung der Haftanstalt Hoheneck, als reine Frauenhaftanstalt.

Zur Veranstaltung:

15:00 Uhr wird eine Kranzniederlegung am Gedenkstein in Hoheneck stattfinden. 16:00 Uhr beginnt die Veranstaltung im Saal des Bürgergarten in Stollberg.

Inhalte der Veranstaltung sind :

  • Grußworte u.a. von Politikern, Vertretern des Frauenkreises der ehemaligen Hohen-eckerinnen e.V. und vor allem von Betroffenen dieses Transportes.
  • Ein Vortrag zum damaligen Geschehen.
  • Ein Zeitzeugen-Video mit Erinnerungen von damaligen Betroffenen.
  • Ergänzt wird das Video durch einen Kurzvortrag einer Zeitzeugin.

17:45 Uhr geplantes Ende der Veranstaltung

Nach dem offiziellen Ende wird es Gesprächsmöglichkeiten mit den anwesenden Politikern, Vertretern der Opferverbände, Mitgliedern des Fördervereines und Zeitzeugen geben.
Stollberg den 10.01.13
Dietrich Hamann Vorsitzender des Fördervereins

Förderverein Gedenkstätte Stollberg-Frauenhaftanstalt Hoheneck e.V.
An der Stalburg 6/7  in 09366 Stollberg

Kontakt :
Dietrich Hamann
Tel.: 037296-2031
Fax: 037296-2023
E-Mail: svb.hamann@t-online.de


TV-Tip: MDR-Dokumentarfilm über das Kaßberg-Gefängnis

10. Dezember 2012
Am Dienstag, 11. Dezember 2012 um 20:45 Uhr sendet das MDR-Fernsehen in der Reihe „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ einen Film über das Kaßberg-Gefängnis und den deutsch-deutschen Gefangenenfreikauf.
Der Film „DDR geheim: Vom Chemnitzer Kaßberg in den Westen“ von Beate Gerber erzählt von einem der dunkelsten Kapitel der DDR-Geschichte: „Freikauf“ lautet der Terminus für eines der geheimsten und bis heute umstrittensten aller deutsch-deutschen Geschäfte. Gegen Diamanten, Erdöl, Südfrüchte und Devisen. Am Ende spülte dieser Menschenhandel rund 3,5 Milliarden D-Mark in die klammen Kassen Ostberlins. Auf bundesdeutscher Seite wurde er als „besondere humanitäre Bemühungen“ bezeichnet. Ein Deal, der jahrzehntelang im Verborgenen blieb, aber mehr als zweieinhalb Jahrzehnte realer Alltag im geteilten Deutschland war.
Der Film lässt diese ehemaligen Häftlinge zu Wort kommen, deckt die geheimen Deals zwischen DDR und Bundesrepublik auf und berichtet von Hintergründen und Abläufen der Freikäufe.
Axel Bulthaupt verfolgt die Spuren dieses dunklen Kapitels der DDR-Geschichte, zeigt wie sich das frühere Stasi-Gefängnis mit geheimer Mission in das Gesicht des heutigen Kaßberg-Viertel integriert und blickt auf die unbestimmte Zukunft eines Ortes des Gedenkens und Erinnerns an die Opfer der SED-Diktatur.
Sendetermin: Dienstag, 11. Dezember 2012 um 20:45 Uhr im MDR-Fernsehen
http://www.mdr.de/tv/programm/sendung200462.html

Chemnitz: Gelder für Kaßbergknast geplant

10. Dezember 2012
Nun soll er doch entstehen, der Lern-und Gedenkort im ehemaligen Gefängnis auf dem Chemnitzer Kaßberg.

Die sächsische Regierungskoalition plant dafür im kommenden Doppelhaushalt Gelder im Umfang von insgesamt 900.000 Euro einzustellen.

Dafür soll in der ehemaligen Haftanstalt ein Ort entstehen, an dem der Opfer politischer Gewaltherrschaft in der DDR gedacht wird.

Ein Projekt, für das sich der Verein Lern-und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis in Chemnitz schon lange engagiert.

Nun ist es auch der Wille der Regierungskoalition, einen angemessenen und offenen Gedenkort zur Bewahrung und Präsentation der Geschichte der größten Abschiebehaftanstalt der DDR sicherzustellen.

Investieren will der Freistaat aber auch in den noch aktiven Strafvollzug in Sachsen. Hier sind im nächsten Doppelhaushalt Millionen-Investitionen für Baumaßnahmen geplant, um Verbesserungen der baulichen Sicherheit zu erreichen.

Das betrifft vor allem die Justizvollzugsanstalten in Chemnitz, Bautzen und Torgau. Allein für Chemnitz sind dafür 7,7 Millionen Euro veranschlagt.

Daneben soll ein Neubau für den Offenen Vollzug mit einer Investitionssumme in Höhe von 6,7 Millionen Euro errichtet werden.

Quelle: www.sachsen-fernsehen.de

 


Ausstellung in der hessischen Landeszentrale beleuchtet bis zum 31. Januar die Zustände in Hoheneck

7. Dezember 2012

(Ausstellungseröffnung  Das Frauengefängnis Hoheneckaja). Bautzen, das Zuchthaus der DDR, und die brutalen Zustände, die dort herrschten, sind vielen geläufig. Das Frauengefängnis Hoheneck hingegen ist nur wenigen Menschen ein Begriff, obwohl dort Tausende von Frauen unter unwürdigen Bedingungen in den Jahren 1949 bis 1989 gefangen gehalten wurden. Eine Ausstellung in der hessischen Landeszentrale beleuchtet bis 31. Januar 2013 die Zustände im Gefängnis und zeigt exemplarische Lebensgeschichten dort inhaftierter Frauen.

25 ehemalige Inhaftierte haben sich dem Fotografen Dirk von Nayhauß und der Autorin Maggie Riepl anvertraut. Neun von ihnen waren bei der Ausstellungseröffnung zugegen, die Jutta Fleck („Die Frau vom Checkpoint Charlie“) vornahm. Sie ist seit 2009 Leiterin eines Dokumentationszentrums und Ansprechpartnerin für Zeitzeugen des SED-Unrechtsregimes, eines Projektes der HLZ. Hessen, so HLZ-Direktor Bernd Heidenreich, sei Vorreiter bei der Aufarbeitung der SED-Diktatur. Die Ausstellung schaffe es, Geschichte persönlich erlebbar zu machen und die Betrachter spüren zu lassen, welches Unrecht an den Menschen verübt wurde. Ihr einziges „Verbrechen“ bestand meist darin, dass sie die DDR verlassen wollten, Kontakt zu Westdeutschen hatten oder einfach ihre Meinung offen äußerten.

So wurde zum Beispiel die 1937 geborene Ellen Thiemann 1972 wegen „geplanter Republikflucht und staatsfeindlicher Verbindungsaufnahme“ zu zwei Jahren in Hoheneck verurteilt. Auch unter Folter verriet sie die Beteiligung ihres Mannes nicht, der sich später als Stasi-IM herausstellte. Petra Koch, geboren 1960, macht 1982 einen Fluchtversuch von der damaligen Tschechoslowakei nach Österreich, der scheitert und auch sie ins Zuchthaus bringt. Sie wird von der Bundesrepublik freigekauft. Catharina Mäge, Jahrgang 1956, wurde ebenfalls wegen „versuchter Republikflucht“ für ein Jahr in Hoheneck inhaftiert.

Die Zustände in dem Gefängnis waren entsetzlich. Für 600 Häftlinge vorgesehen, mussten teilweise bis zu 1600 Frauen dort unter hygienischen und psychologischen Extrembedingungen ausharren. Kriminelle und die „Politischen“ wurden gemeinsam inhaftiert. Viele wurden mit Psychopharmaka ruhiggestellt. Sie mussten im Akkord arbeiten, zum Beispiel Bettwäsche nähen, die in westlichen Kaufhäusern landete.

Die Autoren des Buches „Ein dunkler Ort“, das mit Unterstützung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gedruckt wurde und in der HLZ kostenlos erhältlich ist, schildern diese Schicksale mit Daten und Dokumenten, die erschüttern. Die Ausstellung zeige, so Bernd Heidenreich, „dass Freiheit ein Wert ist, der nicht selbstverständlich ist, sondern für den wir aktiv eintreten müssen – jeden Tag“.

Quelle: Wiesbadener Kurier, 6.12.2012


IKEA: Freitag Vorstellung der Forschungsergebnisse

16. November 2012
Die schwedische Möbelhaus-Kette IKEA wird die Resultate der firmeneigenen Forschung zur Ausnutzung der Zwangsarbeit in der ehem. DDR nach einem Jahr am 16.11.2012  in Berlin diversen Opfer-Organisationen der SED-Diktatur vorstellen.
Auf einer Veranstaltung im Bildungszentrum der BStU in der Kreuzberger Zimmerstraße 90 wird BStU-Chef Roland Jahn und Rainer Wagner von der UOKG ab 14:00 Uhr den Vortrag der Ergebnisse moderieren.
Die Vereinigung 17. Juni in Berlin hatte im vergangenen Jahr einen TV-Bericht des NDR über die IKEA-Verstrickungen in die Zwangsarbeit in den Haftanstalten der DDR zum Anlass genommen, IKEA zum Regress aufzufordern. IKEA hatte daraufhin die Aufnahme eigener Forschungen zugesagt.
Die Bemühungen der Vereinigung wurden schließlich erst öffentlich registriert, nachdem das schwedische Fernsehen im Frühjahr d.J. darüber ausführlich berichtet hatte. In einer Erklärung nach der Sendung hatte die Vereinigung die “nunmehrige Beteiligung” weiterer Verbände an der IKEA-Kritik ausdrücklich begrüßt.

Allerdings kritisierte der Direktor der Gedenkstätte Hohenschönhausen Hubertus Knabe die „firmengesteuerte Aufklärung“ und regte eine externe Untersuchung über die Zwangsarbeit und deren Ausnutzung durch westliche Firmen und Konzerne an.

Der Hinweis in der Einladung der UOKG auf “Übernahme der Übernachtungskosten” für Teilnehmer durch IKEA stieß allerdings auf Kritik. Die Vereinigung 17. Juni, die sich seit Oktober 2011 als federführend in der Aufklärungskampagne gegenüber dem Möbelkonzern sieht, erklärte am Montag, man habe sich “eigentlich keine Erstattung von Übernachtungskosten oder sonstiger Spesen, sondern eine eindrucksvolle Form der Entschädigung und damit Anerkennung der Zwangsarbeits-Folgen vorgestellt.”

Quelle: www.17juni1953.de


Westware aus dem Ostknast

9. Juli 2012

Mit der DDR-Häftlingsarbeit dokumentiert die ARD ein besonderes Kapitel deutsch- deutscher Geschichte.

 Wäre es rausgekommen, so hätte es alle schlimm getroffen, urteilt die Autorin über jene Kassiber, die Frauen aus dem Gefängnis Hoheneck bei Chemnitz zwischen die Bettwäsche schmuggelten, die sie für das Versandhaus Quelle genäht hatten: Den Gefangenen wäre eine hohe Strafe sicher gewesen. Quelle hätte einen Skandal ausgelöst, wäre bekannt geworden, unter welch katastrophalen Arbeitsbedingungen ihre Produkte im Ost-Knast entstanden. Und die DDR hätte mit Quelle wohl einen lukrativen Kunden verloren. So waren die heimlichen Kassiber, die Kunden in der Quelle-Wäsche fanden und an den Konzern schickten, für den damaligen Vorstandsvorsitzenden Willi Harrer eben „unpolitisch“ und „einfach nur Grüße aus dem Ost-Knast an den Westen“. Und so schwieg man nicht nur bei Quelle, sondern auch bei Ikea und anderen Firmen, die bestens verdienten mit DDR-Produkten aus der Häftlingsproduktion. Deren Palette reichte von Strumpfhosen, Möbeln, Kamerateilen bis hin zu elektrischen Haushaltgeräten.

In der ARD-Reihe „Geschichte im Ersten“, die vom MDR produziert wurde, greift die Autorin Anne Worst dieses Thema auf. Sie zeigt, welche beträchtlichen Umfänge diese zweifelhafte Form der deutsch-deutschen Geschäftemacherei erreicht hatte. Zweifelhaft deshalb, weil es um die Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten der DDR-Gefängnisse schlimm stand und weil Häftlinge im Osten ganz anders bestraft wurden als im Westen, wenn sie die Arbeit verweigerten. Fernsehverbot im Westen und verschärfter Arrest im Osten waren die Konsequenzen, so ist es dem Film zu entnehmen.

Selten gezeigte Aufnahmen aus DDR-Haftanstalten, zahlreiche Fakten über die Entwicklung des deutsch-deutschen Warenverkehrs und ungeschminkte Berichte zahlreicher Zeitzeugen aus Ost und West machen den Film zu einem durchaus wertvollen Kapitel Zeitgeschichte. Mit Waldheim, Hoheneck und Dresden liegen zudem viele Handlungsorte in Sachsen.

Artikel von Thomas Schade, Sächsische Zeitung,  9. Juli 2012


„Das Unrecht verfolgt mich – bis an mein Lebensende“

17. März 2012

Ein warmer Sommertag im August 1985. Eine Frau eilt über den überfüllten Bahnhof Friedrichstraße. Sie ist aufgeregt, immer wieder sucht sie mit ihren Blicken den Bahnsteig ab. Dann endlich bringt ihn das Deutsche Rote Kreuz, ihren Thomas.

Der Sechsjährige verschwindet fast hinter dem Riesenteddy, einem Geschenk seiner Mutter. Zweieinhalb Jahre hat Monika Schneider ihren Sohn nicht gesehen. Etwas über drei war er, als sie wegen versuchter Republikflucht ins Gefängnis kam.

Im Januar 1983 wird Monika Schneider in Prag verhaftet. Die Ostberlinerin hat sich dort mit ihrem Freund aus dem Westen getroffen, der sie zur Flucht überreden will. Ihr Arbeitskollege, ein Stasispitzel, hat die Pläne verraten. Das Gericht in Frankfurt/Oder verurteilt Monika Schneider zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft. Im April 1984 kommt sie nach Hoheneck, in das berüchtigte Frauenzuchthaus der DDR. In der mächtigen Burg, hoch über dem kleinen sächsischen Städtchen Stollberg gelegen, sind politische Gefangene zusammen mit Kriminellen inhaftiert. Es ist kalt, die Zellen sind überfüllt, die sanitären Verhältnisse katastrophal. Für zwölf Frauen gibt es eine Toilette und drei Waschbecken. Das Essen ist karg: dünne Kohl- oder Möhrensuppe, gebratenes Blut, die Kartoffeln verschimmelt. Und die Frauen müssen hart arbeiten: in der Gefängnisnäherei zum Beispiel. Wer die Vorgaben – pro 8-Stunden-Schicht 287 Bettbezüge, bei den Kopfkissen liegt die Tagesnorm bei über 600 Stück – nicht erfüllt, bekommt nur ein paar Pfennige bezahlt. Wer die Arbeit verweigert, landet im Arrest, den berüchtigten dunklen, eiskalten Einzelzellen im Keller, in denen es nur Wasser und Brot gibt. Und die „Politischen“ landen dort noch ein bisschen häufiger als die anderen Inhaftierten, denn für das Wachpersonal sind sie die unterste Stufe der Gefängnishierarchie. Sie werden am schlechtesten behandelt.

Doch schlimmer noch als die Haftbedingungen ist für Monika Schneider die Ungewissheit, was mit ihren Kindern passiert ist. Sie erfährt schließlich, dass ihr älterer Sohn Dirk (damals 8) bei ihren Eltern lebt. Thomas, der Kleinere, ist in ein Heim gebracht worden. Die Gefängnisleitung fordert Monika Schneider auf, die Kinder zur Adoption freizugeben. Sie sollen bei Systemtreuen eine sozialistische Erziehung bekommen. Die gelernte Industrieschneiderin lehnt ab.

Übergabe auf dem Bahnhof

Als sie Anfang 1985 in Abschiebehaft kommt, stellt sie sofort einen Ausreiseantrag für ihre Kinder. Doch Dirk darf die DDR nicht verlassen. Die Großeltern erhalten das Erziehungsrecht. Thomas wird ihr vier Monate später vom Deutschen Roten Kreuz in der Friedrichstraße übergeben. „Ich habe ihn auf dem Bahnhof sofort erkannt, er mich nicht“, erinnert sich die 56-Jährige, die heute als Sachbearbeiterin am Gericht arbeitet. „Zuhause hat er dann ganz still bei mir auf dem Schoß gesessen und mich mit großen Augen angeschaut und – ich habe nur geheult.“

Thomas Jährling hat über seine Zeit in dem Kinderheim bei Bautzen nie geredet, mit seiner Mutter sowieso nicht. „Bringt das was? Das ist Vergangenheit, und die kann ich nicht ändern“, sagt der inzwischen 32-Jährige, der als Trockenbauer in Berlin arbeitet. Seiner Mutter hat er keine Vorwürfe gemacht, obwohl sie mit dem Fluchtversuch riskiert hat, dass er und sein Bruder Dirk ins Kinderheim kommen. Was er allerdings bis heute nicht versteht, ist, dass sein Bruder bei den Großeltern leben durfte und er im Heim sein musste. Dort herrschten strenge Regeln, und es wurde auch geprügelt, erzählt er.

Monika Schneider, die mit ihrem zweiten Mann in Reinickendorf wohnt, weiß nicht, ob sie die geplante Flucht wirklich durchgezogen hätte. „Und wäre es alles anders gewesen, wenn ich nicht verhaftet worden wäre?“ Eine Frage, die niemand beantworten kann. Auch wenn Thomas sagt: „Auf meine Mama lass‘ ich nichts kommen“, war das Verhältnis der beiden über Jahre schwierig. „An Thomas war kein Rankommen. Ich wusste nie, was er wirklich denkt“, berichtet Monika Schneider. „Er hat immer nur das gesagt, was wir hören sollten.“ Es gab Probleme in der Schule, in der Lehre, später einen Riesenkrach. Worum es ging, darüber wollen Mutter und Sohn heute nicht mehr sprechen. Danach hat sie Thomas, obwohl er nur um die Ecke wohnte, ein Jahr nicht gesehen. Inzwischen sind sie versöhnt.

Dirk, ihren Großen, sah sie erst sechs Jahre später, nach dem Mauerfall, wieder. „Plötzlich stand er vor meiner Tür, wir sind uns um den Hals gefallen. Es war wie in einem Hollywood-Film“, sagt Monika Schneider. Ein Mutter-Sohn-Verhältnis haben sie allerdings nicht: „Wir sind eher gute Kumpels.“ Heute lebt Dirk mit seiner Familie in der Schweiz.

Tausende Frauen waren von 1950 bis 1989 als „Politische“ in Hoheneck inhaftiert. Viele Familien sind dadurch und danach zerbrochen. So wie bei Anita Goßler. Die heute 78-Jährige wird im Mai 1953 zu fünf Jahren verurteilt, weil ihr Freund eine alte Pistole hat. Waffenbesitz ist in der DDR verboten. Nach der Verhaftung kommt Anita Goßler fünf Monate in Einzelhaft, wird immer wieder verhört. Die 20-Jährige glaubt schwanger zu sein, doch eine ärztliche Untersuchung wird ihr verweigert. Einige Monate später bekommt Anita Goßler im Gefängniskrankenhaus in Leipzig-Meusdorf eine Tochter – Ute.

Als Anita Goßler im Februar 1954 nach Hoheneck gebracht wird, muss sie ihr Kind zurücklassen – wie die anderen verurteilten 19 Frauen, die in Meusdorf ein Kind geboren haben. Ute kommt in ein Kinderheim, ihre Mutter wird aufgefordert, ihre Tochter zur Adoption freizugeben. Anita Goßler lehnt ab. Ihre Strafe: die berüchtigte Wasserzelle in Hoheneck. Dort stehen die Frauen barfuß in einem düsteren Raum, eiskaltes Wasser kommt aus Düsen im Boden. Das Wasser steigt und steigt, erst nach einer Weile läuft es wieder ab. Und irgendwann kommt die nächste Welle.

Nach der vorzeitigen Entlassung im September 1956 beantragt Anita Goßler Familienzusammenführung mit ihrer Mutter, die inzwischen im Westen lebte. Sie heiratet ihren Freund Günther. Gemeinsam versuchen sie ab 1957 immer wieder, mit Hilfe des Deutschen Roten Kreuzes nach Ute zu suchen. Sie erfahren, dass das Mädchen inzwischen bei dem Heimleiter-Ehepaar lebt.

In den kommenden Jahren bekommen Anita und Günther Goßler vier weitere Töchter. Ute lehnt es immer ab, zu den Eltern nach West-Berlin zu gehen. Als sie 18 wird und damit volljährig, gibt es keine rechtliche Grundlage mehr für eine Familienzusammenführung. Erst 1992 kommt es zu einem Treffen der beiden Frauen in Leipzig. Ute, inzwischen 39, begegnet ihrer Mutter mit großer Ablehnung. „,Glaub‘ bloß nicht, dass ich dich Mutti nenne‘ waren ihre ersten Worte“, berichtet Anita Goßler, „und ich habe ihr geantwortet: ,Das brauchst du doch auch nicht, aber wir können doch Freunde werden.'“ „Das glaube ich nicht“, sagte Ute. Und geht.

Anita Goßler kämpft mit den Tränen, während sie mit leiser Stimme weiter erzählt. Immer wieder versuchte sie ihrer Tochter zu erklären, dass sie unschuldig im DDR-Gefängnis war. Doch das will Ute nicht akzeptieren. „Wer in der DDR nichts verbrochen hatte, ist auch nicht eingesperrt worden, das war ihre Meinung. Die sozialistische Erziehung hat eben gut funktioniert“, sagt Anita Goßler. Selbst die spätere Rehabilitierung der Mutter kann Ute nicht überzeugen. Auch die Versuche der anderen Goßler-Töchter, mit der großen Schwester Kontakt aufzunehmen, verlaufen im Sande. 2006 schreibt Anita Goßler an Ute, dass sie ihre Stasi-Akte beantragen will. Seitdem ist der Kontakt gänzlich abgebrochen. Ihre Mutter weiß nur, dass sie inzwischen auch eine Tochter hat und geschieden ist. Was Anita Goßler dann sagt, klingt hart. Es passt so gar nicht zu dieser sanften Frau, und doch macht ihre Lebensgeschichte den Satz verständlich: „Ich hätte der Adoption damals zustimmen sollen, dann hätte ich die Vergangenheit abschließen können. So verfolgt mich das Unrecht der DDR – bis an mein Lebensende.“

Hannelore Höfelmayr und ihre Tochter Ina Jaekel haben mehr Glück, wenn man in so einer Situation überhaupt von Glück reden kann. Sie sind gemeinsam in Hoheneck inhaftiert und kommen zusammen in eine Zelle. Höfelmayrs, die in Thüringen leben, schmieden jahrelang Fluchtpläne. Sie fühlen sich in der DDR unfrei und bevormundet. Sie wollen allerdings warten, bis Ina und ihr Bruder alt genug sind, so dass sie nicht in einem DDR-Kinderheim landen, wenn die Flucht scheitert. 1983 versuchen Höfelmayrs schließlich, einen Weg über die grüne Grenze in der CSSR zu finden. Erfolglos. Danach sprechen sie bei der österreichischen Botschaft in Ost-Berlin vor und erfahren, dass sie einen Ausreisantrag brauchen. Am 21. März stellen sie in Eisenach den Antrag – im März 1984 wird die gesamte Familie verhaftet.

In der U-Haft hört Hannelore Höfelmayr ihre 18-jährige Tochter in der Zelle gegenüber weinen und schreien. “ Lasst mich zu ihr“, bittet sie. Doch die Wächterin herrscht sie an: „Du Rabenmutter, hast dein Kind in den Knast gebracht und nu winselst du.“ Wegen versuchter Republikflucht wird Hannelore Höfelmayr im Juli zu einem Jahr und sechs Monaten verurteilt, ihr Mann zu einem Jahr und neun Monaten, Ina zu einem Jahr, der Sohn zu acht Monaten.

Kurz darauf kommen Mutter und Tochter nach Hoheneck. „Es war ein Geschenk des Himmels, dass ich mit meiner Mutter zusammen sein konnte“, erzählt Ina Jaekel. „Ich war noch so naiv und diese ganze finstere Szenerie in Hoheneck machte mir unendlich viel Angst.“ Ihre Mutter erlebt die heute 46-Jährige, inzwischen selbstständige Unternehmerin in Potsdam, als mutig und selbstbewusst, „so wie ich sie immer kannte.“ Auch Hannelore Höfelmayr hat Angst. Aber sie lässt es sich nicht anmerken. Sie will stark sein, für ihre Tochter. „Meine größte Sorge war immer, dass Ina und ich getrennt werden“, sagt die heute 65-Jährige, die als Rentnerin in Charlottenburg lebt. Mutter und Tochter haben noch einmal Glück. Sie werden nach wenigen Monaten im Zuchthaus vom Westen freigekauft. Die Haft hat sie zusammengeschweißt. Beide reden auch danach immer wieder über Hoheneck, das tut ihnen gut. Die Männer der Familie haben dieses Glück nicht. „Sie haben die Zeit des Eingesperrtseins nie verarbeitet“, sagt Ina Jaekel. Letztlich ist die Ehe ihrer Mutter zwei Jahre später an dieser Sprachlosigkeit zerbrochen.

Mehr über die Schicksale ehemaliger Hoheneckerinnen und ihrer Familien lesen Sie in „Der dunkle Ort – 25 Schicksale aus dem DDR-Frauengefängnis Hoheneck“ von Dirk von Nayhauß und Maggie Riepl, Be.Bra Verlag, 19,95 Euro. Bis zum 3. April ist in der Heinrich Böll Stiftung, Schumannstraße 8 in Mitte, die begleitende Ausstellung „Das Frauengefängnis Hoheneck“ zu sehen. Mo. bis Fr. 8 bis 18 Uhr, Eintritt frei.

Quelle: Berliner Morgenpost / Maggie Riepl, 10.3.2012


Hoheneck kann auf Förderung als Gedenkstätte hoffen

17. März 2012

Ehemaliges Frauengefängnis steht im Entwurf des neuen Gedenkstättengesetzes Sachsens

Stollberg. Am Freitag wird in Dresden der Entwurf des neuen sächsischen Gedenkstätten-Stiftungsgesetzes vorgestellt. Für Stollberg ist das ein guter Tag. Denn erstmals steht das einstige Frauengefängnis Hoheneck mit in der Liste der Gedenkstätten, die institutionell gefördert werden können.

Institutionelle Förderung heißt, dass die gesamte Einrichtung finanziell unterstützt wird. Wer nicht im Gesetz auftaucht, kann allenfalls eine Förderung für einzelne Projekte beantragen. „Wir freuen uns, dass Hoheneck im Entwurf steht. Das ist der erste Schritt hin zu finanzieller Unterstützung“, sagt Stollbergs Hauptamtsleiter Reiner Kunz.

Neben Hoheneck stehen noch fünf weitere Gedenkstätten neu in der Liste, darunter die ehemalige zentrale Hinrichtungsstätte der DDR in Leipzig, das frühere Konzentrationslager Sachsenburg bei Frankenberg und die Gedenkstätte zu Ehren der Euthanasieopfer in Großschweidnitz. Das Gefängnis auf dem Chemnitzer Kaßberg, eine Drehscheibe des Freikaufs politischer Häftlinge aus der DDR, steht dagegen nicht darauf.

Die Erwähnung im Entwurf bedeutet für Hoheneck aber nicht zwingend eine Förderung. „Das ist kein Automatismus“, sagt Siegfried Reiprich, Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten. Zunächst müssten ein tragfähiges Konzept und eine gesicherte Gesamtfinanzierung vorgelegt werden. Das Konzept setze auch einen leistungsfähigen Trägerverein voraus, heißt es im Gesetzentwurf, der von CDU, FDP, SPD und Bündnis 90/Grüne unterstützt wird..

Die Verhandlungen über ein breites Bündnis von Stadt, Frauenkreis der Hoheneckerinnen, Investor und weiteren Partnern laufen bereits. „Es wird beabsichtigt, einen neuen Förderverein zu gründen“, sagt Kunz. Einzelheiten könnten aber noch nicht mitgeteilt werden.

Im September des vergangenen Jahres war bereits ein erstes Konzept für die weitere Nutzung von Schloss Hoheneck vorgelegt worden. Dieses sieht eine Mischnutzung mit Gedenkstätte, Übernachtung und Freizeittreff vor. Damit würde auch den Interessen des saarländischen Schlosseigentümers Bernhard Freiberger Rechnung getragen. „In Hoheneck herrscht eine besondere Situation. Gegen die Interessen des Investors geht nichts“, sagt Stiftungs-Geschäftsführer Reiprich.

Auch der Förderverein Begegnungs- und Gedenkstätte Hoheneck hat Ende vergangenen Jahres ein Konzept vorgestellt. „Den Gesetzentwurf sehen wir als Fortschritt“, sagt die Vorsitzende und ehemalige Hoheneck-Insassin Tatjana Sterneberg.

Quelle: FREIE PRESSE / Sascha Wittich, 15.3.2012